Bewusstseinswandel

„Wir besinnen die Welt”

 Bewusstseinswandel

Das Bewusstsein ist der Wissenschaft immer noch ein Rätsel. Was genau ist es, wie entsteht es, woraus besteht es? Dieser Fragen Beantwortung müssen wir noch harren. Fest steht jedoch, dass Menschen, die ihr Bewusstsein über lange Zeiträume kontinuierlich kontemplieren, sich von ihren Identifikationen lösen, frei werden und den Beobachter beobachten, das Erkennende erkennen, Zeugen werden ihrer selbst, die Mystiker und Weisen aller Zeiten also, zu sehr ähnlichen Beschreibungen gelangen.

Man mag dem Glauben schenken oder nicht, eines ist jedoch sicher und für jeden Menschen durch eigene Praxis erfahrbar: Bewusstsein ist wandelbar, trainierbar wie ein Muskel, es wächst und weist schließlich über das eigene, individuelle Empfinden in die kosmische Wirklichkeit hinaus.

Das sich selber erkennen (wollen) ist jedoch immer die Voraussetzung

Das sich selber erkennen (wollen) ist jedoch immer die Voraussetzung, eine solche Entwicklung des Bewusstseins anzustoßen. Wird das Bewusstsein entwickelt, zum Beispiel durch eine Praxis ehrlicher Selbstbeobachtung und Korrektur, die wir Charakterveredelung nennen und ein Kern unserer Spiritualität ist, so kann es zu einem tiefgreifenden Wandel, ja Sprung kommen, und dieser ist mit dem Wort Bewusstseinswandel umrissen.

Denn ganz gleich, wie sich das eigenen Bewusstsein individuell gestaltet oder gestaltet wird, es kann letztlich nur in zwei Operationsmodi fungieren: Dem Eigenbezug oder dem Allbezug, bezogen entweder auf das individuelle Dasein oder auf das gesamte Sein, im Ego oder in der Liebe.

Von Erich Fromm kennen wir auch die Unterscheidung der Existenzweisen des Haben und des Sein, was auf dasselbe hinausläuft. Über das kindliche, auf sich selbst bezogene und nur dem Eigenen gehorchende, mit vergänglichen Erscheinungsweisen identifizierte Ego-Bewusstsein haben wir schon unter dem Punkt „Neue Zeit“ einiges geschrieben. Betrachten wir uns hier also näher das freie, erwachsene, allverbundene, schöpferische und liebende, das göttliche Bewusstsein.

Selbstbeobachtung im Alltag

Selbstbeobachtung im Alltag, Reflektion innerer Beweggründe, die Handlungen und Worte begleitenden Gefühlen und Gedanken, die Korrektur lebensfeindlicher Muster sind lebensbejahende, die Förderung der besten, schönsten und höchsten Anlagen in uns, kurz die Vermehrung und Kultivierung der lichtvollen, Seiten, des inneren Lichtes, das ist ein pragmatischer, wenn auch anstrengender Weg, der die Resonanz zwischen Innen und Außen erhöht.

Kontemplative Übungen, Rituale, Meditation, Versenkung und schließlich Gottinnerlichkeit sind hilfreiche Wegbegleiter, Erkenntnisschürfer und Bewusstseinsstabilisierer.

Schließlich erscheint es mir noch wichtig zu erwähnen, dass diese Arbeit zwar vom Einzelnen nur in tiefster Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit vollzogen werden kann, jedoch wesentliche Fallstricke dieses Weges, die es mannigfaltig gibt, leichter zu erkennen und überwinden sind, wird dieser Weg in Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung gegangen, ganz so, wie es die Neue Zeit verlangt und in ihr als vollkommen normal empfunden werden wird.

Denn es ist nicht leicht, alle eigenen Vorstellungen, wie etwas ist und zu sein hat, alle Identifikation mit vergänglichen, fehlerbehafteten Zuständen hinter sich zu lassen und sich selbst wie die gesamte Menschheit neu zu denken und fühlen, zu formen und gestalten.

Das Ego wird es als Herausforderung empfinden und jeden angreifen, der sich auf diesen Weg begibt, es zu entthronen und selbst wieder Herrschaft zu erlangen über sich. 

Orientierungspunkt ist die Liebe

Der wesentliche Fixstern, der himmlische Orientierungspunkt ist hierbei die Liebe: vermehrt unsere Arbeit das gute Miteinander, den Zusammenhalt, den Gemeinnutz, so können wir sicher sein, den rechten Pfad zu beschreiten. Und dieses daraus entstehende neue Bewusstsein und seine Interaktion mit dem Weltganzen bedingt das Erstehen der Neuen Zeit.
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