Göttliche oder natürliche Magie nennt sich der spirituelle Pfad, den ich selbst praktiziere und hier etwas näher beschreiben möchte. Das Erschaffen der Neuen Zeit ist jedoch daran nicht gebunden, die Interessensgemeinschaft ist prinzipiell interkulturell, interspirituell und interreligiös (siehe Punkt Interreligiöse Zusammenarbeit).
Andererseits sind die Praktiken der Göttlichen Magie abgeleitet aus der ewigen Weisheit, die Kern aller echten Religion und Spiritualität ist und daher mit diesen kompatibel.
Göttliche Magie bzw. ihre Wirkungen erschaffen sich selbst, wachsen natürlich (daher auch der tradierte Begriff natürliche Magie) aus uns zum Wohlergehen des Ganzen heraus, sie sind die Früchte einer Bewusstseinskultur der Liebe.
Damit ist grob schon der Unterschied zur niederen Magie beschrieben, die mit künstlichen Manipulationen der Wirklichkeit zu eigenen Gunsten oder für egoistische Wünsche benutzt wird, während hier also nur den eigenen Begierden gefrönt und die Anhaftung an materielle Phänomene verstärkt wird, die Ursache allen menschlich erschaffenen Leidens, ist Göttliche Magie eine Wissenschaft vom Ich und der Selbstentwicklung, die ihre Effekte dann hervorbringt, wenn die Entwicklung reif ist und dies, indem innere Reife erlangt wurde.
Göttliche Magie legt also die Betonung auf die Entwicklung des inneren Persönlichkeitskernes, weil sie weiß, je liebevoller, offener und weiter sich ein Mensch gestaltet und in umso größere Höhen des Geistes er steigt, vielleicht gar bis er Gott erkannt habe, umso stärker wird auch die göttliche Schöpferkraft in ihm, umso machtvoller kann sie sich zum Wohle allen Lebens in die Welt ergießen.
Wer seine innere Macht zum Wohle aller ausschöpft, erringt sich die Allmacht, zieht sie auf seine Seite. Wer Gott ins sich Raum gibt, dringt vor in den göttlichen Raum. Wer sich Gott als Zentrum des Lebens wählt, wirkt in Gott und aus Gott.
Gott will sich durch uns in der Welt verwirklichen,
die Frage ist nur, wollen wir Gott in uns verwirklichen?
Ein Gottverwirklichter lebt aus einer Agape, einer Gottesliebe, die sich der Welt verschenkt. Denn in diesem Bereich zählt der alte Grundsatz vom Geben, das seliger als das nehmen ist. Warum ist das so? Nun, wer gibt, dem wird gegeben, wer nimmt, dem wird genommen. Dies ist dem Prinzip der „hermetischen Flasche“ geschuldet. In der göttlichen Magie gibt es die Lehre, dass man ohnehin nichts erhalten oder geben kann, weshalb ein Streben nach Besitz keinen Sinn ergibt.
Alles, was wir Haben können, ist das, was wir sind, und alles, was wir Sein können ist das, was wir wirklich besitzen. Und auch wir sind letztlich nur Teil des Spiels der Wandlungen. Egal, was in Erscheinung tritt, was wir nehmen oder geben, oder was vergeht, nichts davon hat einen wirklichen Einfluss auf die Energie des Kosmos, die immer gleich besteht (Energieerhaltungsgesetz).
Sich etwas nehmen mindert die kosmische Energie nicht, etwas geben mehrt sie nicht. Das ist der Unterschied zwischen geistiger Wirklichkeit und materieller Erscheinung. Dennoch sind wir als wandelbare, körperliche Erscheinung dem Wandel unterworfen, und zwar zweifach, einmal natürlich durch unser eigenes Erscheinen auf und Vergehen von der Welt, andererseits haben die durch unsere Interaktionen angestoßenen Wandlungen immer auch einen Einfluss auf uns, sie können ein Sturm sein, der uns in den Abgrund reist oder der Wind in unseren Segeln, der uns zum Ziel trägt.
Darum sollten wir bedacht sein, die Wandlungen so zu gestalten, dass sie nicht zerstörerisch werden. Der Klimawandel ist ein klassisches Beispiel für so eine Wandlung, die durch zu starkes Nehmen entsteht. Das Nehmen, unser gewohntes Raubrittertum, macht die Wandlungen zu toxischen Wirbelstürmen, die über uns hinweg fegen und immer Opfer verlangen, immer Leid verursachen.
Ganz im Gegensatz zu dem Gewebe des Gebens. Nicht nur das Geben Vergebung bedingt, das Geben, das dem allgemeinen Wohlergehen des Lebens dient, gibt immer etwas zurück.
„Gabe verlangt Gegengabe.“
So bringt die germanische Dichtung der Edda dies auf den Punkt. Wenn alle Geben wird der allgemeine Nutzen gemehrt, Fülle entsteht, an der alle partizipieren können.
Um dieses Prinzip nochmal vereinfacht zu verdeutlichen: Stellen wir uns ein System vor, das aus 10 Teilnehmern besteht, und in diesem System so viel Nahrung, dass es für alle genügt, wenn jeder der 10 den gleichen Teil erhält. Fängt nun auch nur einer an zu nehmen und sich mehr zuzuschlagen, als er benötigt, wird dies bei anderen fehlen. Reichtum und Armut entstehen in einem Raum, wo doch genügend für Alle da ist. Das ist die Wirkung des Nehmens, der Existenzweise des Habens, wie Erich Fromm es bezeichnet. Wenn hingegen jeder Einzelne seine kreative Kraft in dieses System zum Wohle des Ganzen einspeist, also gibt statt zu nehmen, so wird das Vorhandene sich vermehren und Wohlstand für Alle wäre die Folge dieser gebenden Haltung oder der Existenzweise des Seins.
Dies ist nur ein kleiner Einblick in die Wirkweisen und Praktiken der göttlichen Magie, es gibt derer noch viel mehr zu entdecken, um sie zum Wohlergehen der Welt und des gesamten Lebenssystems zum Einsatz zu bringen und zu praktizieren.